10. Ich bin ein König

33 Pilatus ging ins Präteritum zurück und ließ Jesus vorführen. „Bist du der König der Juden?“, frage er ihn. 34 Jesus erwiderte: „Bist du selbst auf diesen Gedanken ge-kommen, oder haben andere dir das über mich gesagt?“ 35 „Bin ich etwa ein Jude?“, gab Pilatus zurück. „Dein eigenes Volk und die führenden Priester haben dich mir übergeben. Was hast du getan?“ 36 Jesus antwortete: „Das Reich, dessen König ich bin, ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, dann hätten meine Diener für mich gekämpft, damit ich nicht den Juden in die Hände falle. Nun ist aber mein Reich nicht von dieser Erde.“ 37 Da sagte Pilatus zu Ihm: „Dann bist du also tat-sächlich ein König?“ Jesus erwiderte: „Du hast Recht- Ich bin ein König. Ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeuge zu sein; dazu bin ich geboren. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit steht, hört auf meine Stimme.“
 — Johannes 18,33-37

Gottes Königreich sieht anders aus, als die Juden es damals dachten. Sie haben auf einen Befreier gehofft. Jemand, der die Herrschaft der Römer beendet. Tatsächlich hat Jesus sie befreien wollen, aber anders als gedacht. Die Juden haben einen weltli-chen Herrscher erwartet. Genau das wusste Pilatus. Daher fragt er Jesus, ob er der König der Juden ist. Damit wäre Jesus ein Feind von Pilatus gewesen. Dieser war nämlich Gesandter der Römischen Besatzungsmacht und war für die Sicherheit in Is-rael zuständig. Ein selbst ernannter König der Juden würde für ihn einen Feind dar-stellen. Daher ist Vers 36 und 37 so entscheidend. Ja, Jesus ist König. Nein, er ist nicht der König, den die Israeliten sich gewünscht haben. Die Sehnsucht, dass Gott die Kontrolle übernimmt und herrscht, haben viele Menschen damals gehabt, aber auch heute noch. Fragen wie: „Warum gibt es Leid?“, „Warum gibt es tot?“, Warum gibt es Ungerechtigkeit?“ haben unterschwellig den Schrei in sich, warum Gott die Kontrolle nicht übernimmt, und Gerechtigkeit herstellt. Und ja, Jesus will etwas in unserer Welt verändern. Das hat er eindrücklich mit seinem Leben gezeigt. Er hat so viel verändert, dass 2000 Jahre später Menschen von seinem Worte verändert und geheilt werden. Aber das Reich Gottes ist noch nicht vollkommen hier. Nicht alles, was Gott will, passiert auf dieser Welt. Oder andersrum gesagt: Nicht alles, was pas-siert ist im Willen Gottes. Jesus nennt das in V. 37 „für die Wahrheit Zeuge zu sein“. Er zeigt, wie sein Reich aussieht, ohne das es vollkommen da ist. Es ist quasi ein Schatten von dem, was in seinem Reich später sein wird. Und jeder, der diesen Schatten sieht und sagt „Ich will mehr davon!“, wird immer mal wieder den Schatten von Jesu Reich in seinem Leben sehen und Jesus wird auch diesen Schatten durch das Leben eines jeden Gläubigen auf andere fallen lassen. 

Aber es wird noch viel besser! JEDER der an Jesus glaubt, wird später sein Reich GANZ sehen. Kein Schat-ten mehr, kein „Ich kann ein bisschen Reich Gottes auf Erden sehen“. Wir können es ganz erleben. Dort wird es keine Ungerechtigkeit mehr geben. Dort gibt es kein Tod oder Leid. Nein, bei Jesus gibt es nur Freude, Liebe, Hoffnung, Zuversicht und vieles Gute mehr. Solang wir noch hier auf der Erde sind, können wir uns auf das, was auf uns zukommt freuen und gleichzeitig so viele „Schatten“ wie möglich zu unseren Mitmenschen werfen. Denn wer Gott ein Stück sieht und an ihn glaubt, wird später GANZ das Reich Gottes sehen. Kein Schmerz, kein Tod, keine Ungerechtigkeit werden wir dort erleben. Dafür werden wir mit unendlich viel Freude, mit unendlich viel Liebe, mit unendlich viel Entspannung erfüllt werden. Lohnt es sich zu leben, um diesen Kö-nig und sein Reich bekannt zu machen?

Wir danken, … 
dass du König bist. 
dass du regierst. 
dass wir Teil deines Reiches sein können. 

Wir bitten, … 
dass wir mehr verstehen, wie deine Königsherrschaft ist.
dass mehr Menschen die Augen geöffnet werden für deine Wahrheit.
dass dein Reich komme – wie im Himmel so auf Erden.